Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko will in einem Telefongespräch mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin einen Waffenstillstand für den Osten der Ukraine vereinbart haben. Wie die Pressestelle des ukrainischen Staatschefs mitteilte, hätten Poroschenko und Putin eine Einigung über die Schritte erzielt, die „zur Herstellung des Friedens beitragen können“. Vereinbart worden sei eine zeitlich unbegrenzte Feuereinstellung im Donezbecken, so Poroschenkos Presseamt. Zuvor hatte der Kreml bereits mitgeteilt, dass sich Putin und Poroschenko über die Wege aus der Krise weitgehend einig seien. Putins Pressesekretär Dmitri Peskow bestätigte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur ITAR-TASS das Gespräch, allerdings könne Moskau mit Kiew keine Waffenruhe vereinbaren, da Russland nicht an dem Krieg beteiligt sei, betonte Peskow.
Seit April dauern im Osten der Ukraine die Kämpfe zwischen dem Militär und Milizen des Kiewer Regimes einerseits und der bewaffneten Widerstandsbewegung andererseits an. Das im Februar an die Macht geputschte Regime hatte Panzer, Kampfjets und Artillerie gegen Donezk und Lugansk geschickt, weil diese den Umsturz nicht anerkannt und eigenständige Volksrepubliken ausgerufen hatten. Moskau hat bisher jede Beteiligung an dem Konflikt zurückgewiesen und Kiewer Berichte über das Eindringen russischer Militärs immer wieder dementiert.
Zuletzt waren die Regierungstruppen vor allem bei Donezk in die Defensive geraten. Die Kämpfer der „Volkswehr“ konnten in die Offensive übergehen und mehreren Ortschaften befreien. Im Raum Ilowajsk wurden dabei unbestätigten Berichten zufolge Tausende ukrainische Soldaten eingekesselt. Zudem kontrollieren die Aufständischen nach eigenen Angaben inzwischen alle Zufahrtswege zur Stadt Mariupol.
Quellen: Ukrinform, RIA Novosti, ITAR-TASS / RedGlobe