„Mindestens 1.700 PolizeibeamtInnen haben alles Gerät, das ihnen zur Verfügung steht, aufgeboten, um die ‚Pizzeria Anarchia‘ in Wien zu räumen. Am Ende ist es ihnen – nach einem ganztägigen Einsatz – auch gelungen, inklusive etwa 31 Festnahmen von HausbewohnerInnen und UnterstützerInnen. Dafür befand sich ein großer Teil des zweiten Wiener Gemeindebezirks den ganzen Tag über im Ausnahmezustand.“, schrieb Karl Schmal vom Lower Class Magazine über die Ende Juli durchgeführte polizeiliche Räumung des von einer Handvoll Punks besetzten Mietshauses Mühlfeldgasse 12.
Das Ganze hat nun ein amüsantes Nachspiel. Vor wenigen Tagen veröffentlichte Michael Hackel, ein „Tower Attack Game“ namens „1700“, mit dem man die Ereignisse vom 28. Juli 2014 nachstellen kann. „Der Spieler übernimmt dabei die Steuerung der Polizisten und muss versuchen das Haus zu entern. Von der Mechanik liegt das Pixelgrafikspiel zwischen Lemmings und Donkey Kong. Heldengeschichten müssen erzählt werden! Was 300 für Sparta ist 1700 für Wien.“, heißt es auf der Crowdfunding-Plattform, auf der bis Ende Jänner 2015 Geld für die weitere Entwicklung des Computerspiels gesammelt wird. Der Prototyp und öffentliche Test in 8-bit Grafik und mit Originalgeräuschen vom Ort des Geschehens kann bereits auf 1700.at durchgespielt werden. Nach jedem Level bekommt man jenen Geldbetrag präsentiert, die der Polizeieinsatz bis dahin gekostet hat. 870.000 Euro hat man also während des gesamten Spiels zur Verfügung. Wenn man es schafft, für diesen Einsatz noch mehr Geld als die Wiener Polizei zu benötigen, heißt es allerdings „Game over!“.
- Crowdfunding für 1700
- Bild: 1700.at
1700 Game Play-Video
Rückblick: „[Grüße aus dem Binnenland XII] Hausfriedensbruch“ (Lower Class Magazine)