„Österreich“ kann tödlich sein

daniel_isBoulevardblatt bringt Menschenleben in Gefahr

Stell dir vor, du bist ein 16-jähriges Mädchen und befindest dich in einer Stadt, die vom „Islamischen Staat“ (IS) kontrolliert wird. Stell dir darüber hinaus vor, dass du ursprünglich freiwillig dorthin gegangen bist, nun aber gemerkt hast, dass das Leben im Kalifat doch nicht so toll ist. Du willst flüchten, obwohl du vor Wochen noch als Dschihad-Heldin gefeiert worden bist. Wie gelingt die Flucht? Wer kann dir helfen?

„Österreich“ bestimmt nicht! Um die eigene Auflage zu steigern bringt dich das Boulevardblatt zusätzlich in Lebensgefahr. Sie wissen nichts über dich, haben sich vermutlich in deine Facebook-Freundesliste eingeschlichen und saugen sich allerlei Geschichten aus den Fingern. Nun weiß Freund und Feind über deine Fluchtpläne Bescheid und macht sie dadurch bereits zunichte.

So oder so ähnlich muss es den beiden Mädchen gehen, die sich wie „Österreich“ vergangene Woche (14.10.) berichtete seit „einem halben Jahr freiwillig der Terrorgruppe ISIS“ angeschlossen haben, „laut Insidern mit Tschetschenen verheiratet“ sind und nun „die ISIS-Hochburg Rakka in Syrien wieder verlassen“ wollen. Sollte an dem Artikel von Isabelle Daniel, ihres Zeichens stellvertretende Chefredakteurin des bunten Blattes, auch nur ein Funken Wahrheit dran sein, dann bringt alleine die Berichterstattung über die Fluchtabsichten die beiden jungen Frauen in Lebensgefahr. Die IS-Terrormiliz hat bisher gezeigt, dass sie mit ihren Gegnern äußerst brutal umgeht und sie werden alles Mögliche unternehmen, damit den Wienerinnen ihre Flucht nach Hause nicht gelingt. Schon allein aus „Imagegründen“, denn Daniels Exklusiv-Interview über den Horror in Rakka wäre den Mädchen sicher und das hilft nicht sonderlich bei der Rekrutierung neuer Dschihadisten aus Österreich. Die Republik könne für die „äußerst schwierige“ Flucht aus dem Terrorgebiet jedenfalls keine Hilfestellung leisten, die Tageszeitung „Österreich“ sorgt dafür, dass es vermutlich gar nicht erst dazu kommt.

Trotz Kritik einiger Journalisten-Kollegen will sich „Österreich“ und allen voran Isabelle Daniel nicht von ihrer Mission abhalten. Da muss auch schon mal das US-State Department als Kampagnen-Vorlage herhalten. Shame on you, Mrs. Daniel!

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