In Zeiten von PEGIDA-Aufmärschen, Rufen nach Sanktionen für „Integrationsunwillige“ und einem rassistischen Diskurs, der längst in der „Mitte der Gesellschaft“ angekommen ist, tut es gut, ein Kinderbuch in Händen zu halten, das sich kritisch mit Rassismus und Diskriminierung in der Sprache auseinandersetzt:
„Das Wort, das Bauchschmerzen macht“ (Ende 2014 bei edtion assemblage erschienen) ist eine fesselnde Geschichte, die Kinder dafür sensibilisiert, wie verletzend rassistische und diskriminierende Sprache ist. Im Zentrum der Geschichte stehen die Zwillinge Lukas & Lennard, die im Schulunterricht mit einer vorgelesenen Geschichte konfrontiert werden, deren verwendete Sprache ihnen Bauchschmerzen bereitet.
Ohne erhobenen Zeigefinger wird in dem Buch einfühlsam gezeigt, wie der respektvolle Umgang miteinander aussehen soll und wie sich Kinder – aber auch Eltern und Lehrer_innen – aktiv dafür einsetzen können diesen zu fördern.
„Das Wort, das Bauchschmerzen macht“ ist der erste Band einer Reihe mit den beiden Zwillingen in der Hauptrolle und versteht sich als „praktische Intervention in die aktuelle Debatte um Rassismus in der Kinder- und Jugendliteratur“.
Nancy J. Della: „Das Wort, das Bauchschmerzen macht“
Illustriert von Rina Rosentreter
edition assemblage, 2014
12,40 €
Das Buch ist erhältlich bei Líbrería Utopía – radical bookstore vienna
Preysinggasse 26-28 (U3 Schweglerstraße, Ausgang Stättermayergasse), 1150 Wien.
Anmerkung:
Der Verlag hat auf kritische Hinweise einiger Leser_innen reagiert und bietet auf seiner Website eine alternative Seite 25 zum Ausdrucken & Einkleben an. In der ursprünglichen Version findet sich eine „flapsige Bemerkung über das Verbrennen von Büchern“.