Weltweiter Protest gegen TTIP & Co.

1NoTTIP Wien (5)0.000 in Wien (VIDEO) – Motto: „Mensch und Umwelt vor Profite“

In zahlreichen österreichischen Städten – darunter Wien und Graz – haben am Samstag tausende Menschen gegen das geplante EU/USA-Freihandelsabkommen (TTIP) demonstriert. In der Bundeshauptstadt versammelten sich am Samstagnachmittag etwa 10.000 DemonstrantInnen (laut Polizei: 6.000 / Veranstalter: 15.000) vor dem Museumsquartier und zogen dann zum Parlament. Österreichweit beteiligten sich laut Bündnis TTIP STOPPEN rund 22.000 Menschen an den 14 Protestveranstaltungen. Weltweit fanden an diesem Wochenende 450 Aktionen in 30 Ländern statt.

NoTTIP Wien (2)Unter dem Motto „Mensch und Umwelt vor Profite“ demonstrierten die Menschen in Wien laut, bunt und kreativ: Miss Piggies, Chlorhühner und TTIP-Zombies begleitet von Konzern-CEOs, die eine TTIP-Suppe kochen, Sozialrechte wegfegen oder den Kapitalismus auf einer Sänfte tragen und ihren Triumph über die Interessen der Mehrheit feiern. Die Demonstration verlief ohne jegliche Zwischenfälle, es waren kaum Polizeikräfte zu sehen. Sogar ein Aktivst der NEOS, die gegenüber dem Wiener Rathaus einen Aktionsstand aufgebaut hatten, lobte – trotz seiner positiven Haltung zu den Freihandelsabkommen – das Engagement der DemonstrantInnen.

Warum gehen die Menschen auf die Straße?

NoTTIP Wien (8)Die geplanten Abkommen höhlen den Kritikern zufolge die Demokratie auf verschiedensten Ebenen aus. UmweltaktivistInnen bemängeln, dass sie Umwelt- und Lebensmittelstandards gefährden, beispielsweise in Sachen Gentechnikfreiheit, Pestizideinsatz, Hormone in Lebensmitteln, Tierhaltung oder Chemikalien in Kosmetika. Gewerkschaften fürchten um die ArbeitnehmerInnenrechte, Städte und Gemeinden um die Rechte bei der Vergabe öffentlicher Aufträge und negative Auswirkungen auf die öffentliche Daseinsvorsorge. Bäuerinnen und Bauern sehen durch die steigende Konkurrenz ihre Existenz bedroht und warnen eindringlich vor einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft. Und GlobalisierungskritikerInnen weisen einmal mehr auf die Gefahren der Klagerechte für Konzerne hin. (Mehr dazu auf: TTIP, CETA, TPP & TiSA – WTF?)

NoTTIP Wien (15)Die nächste Verhandlungsrunde findet vom 20. bis 24. April in den USA, in New York, statt. Dabei wird es um die öffentliche Beschaffung und Agrarmärkte gehen. „Die EU will unbedingt Zugang für europäische Konzerne zu öffentlichen Aufträgen in US-Gemeinden und ist dafür bereit, im Bereich der Agrarmärkte entsprechende Zugeständnisse zu machen“, kritisiert das globalisierungskritische Netzwerk ATTAC und hält die Forderung der weltweiten Aktionen für mehr als berechtigt: Mensch und Umwelt vor Profite!

Fotos – Demonstration in Wien (© Unsere Zeitung)

Mehr Informationen zu den Aktionen in Österreich unter www.ttip-stoppen.at
Mehr Informationen zu den weltweiten Aktionen unter www.globaltradeday.org

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