Von Hanno Wisiak
Vor 70 Jahren ist die Republik Österreich aus den Trümmern und Leichen der Nazi-Weltmachtfantasien auferstanden, befreit durch die Armeen der Anti-Hitler-Koalition.
Doch die Lehren, die die Zweite Republik daraus gezogen hatte, sind heute weitgehend entsorgt. Industrie und Banken, Financiers und Profiteure des Faschismus, die bald nach der Befreiung öffentliches Eigentum wurden, sind wieder privatisiert. Soziale und demokratische Errungenschaften werden ständig abgebaut. Die angeblich immerwährende Neutralität ist den Battle Groups und der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik einer imperialen, militaristischen EU geopfert worden; einer EU, die allenthalben zündelt, Konflikte schürt, Öl ins Feuer gießt und sich rassistisch und in heuchlerischer Betroffenheit, von denen abschottet, die vor dem Elend, das sie (mit-)verursacht hat, fliehen müssen.
Das ist nicht (mehr) das Österreich, für das Tausende eingetreten und gestorben sind. Ein solches Österreich müsste nämlich demokratisch, friedlich, weltoffen, sozial und solidarisch sein.
Alles Gute zum 70er, Republik Österreich! Und gute Besserung!