Die Vertragsarbeiter des staatlichen Kupferkonzerns streiken seit dem 20. Juli für bessere Arbeitsbedingungen. Dialog vorerst geplatzt
Von Birte Keller / amerika21
Atacama – Im Konflikt zwischen dem staatlichen Kupferunternehmen Codelco und den Vertragsarbeitern, die im Konzern beschäftigt sind, ist keine Einigung in Sicht. Die Arbeiter halten die Zubringerstraßen zu den Minen versperrt und mehrere Anlagen besetzt. Bei Zusammenstößen zwischen Streikenden und der Polizei an einer Straßensperre kam ein Arbeiter ums Leben.
Nach einem gescheiterten Gesprächsversuch vergangenen Freitag zwischen Codelco und der Gewerkschaft der Kupferarbeiter (CTC), die 40.000 der Vertragsarbeiter repräsentiert, wird der Streik um bessere Arbeitsbedingungen fortgesetzt. Vertreter der Gewerkschaft begründeten dies damit, dass Codelco nicht eingewilligt habe, die streikenden Arbeiter vor Repressalien sowie Kündigungen aufgrund der Teilnahme am Streik zu schützen. Gleichzeitig bekräftigten sie, den Dialog wiederaufzunehmen, sobald das staatliche Unternehmen auf diese Bedingungen eingehe.
In einer Stellungnahme gab das Kupferunternehmen seinerseits sein Bedauern über das Scheitern des Dialogs bekannt und mahnte die Arbeiter an, ihre Aktion zu beenden, um über nachhaltige und langfristige Einigungen verhandeln zu können.
Die Gewerkschaft der Kupferarbeiter (CTC) ist in den vergangenen Wochen auf mehrere Dialogversuche von Codelco nicht eingegangen, da die Zugeständnisse des staatlichen Kupferunternehmens laut der Arbeitervertretung nicht weit genug gingen. Das mit einem Marktanteil von elf Prozent weltweit größte Kupferunternehmen sieht sich durch sinkende Kupferpreise mit finanziellen Einbußen konfrontiert. Die Konzernleitung hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass die Vertragsarbeiter mit ihren Leiharbeitsfirmen über bessere Arbeitsbedingungen verhandeln müssten und Codelco lediglich als Vermittler auftreten könnte. Sollte das Unternehmen diese Haltung beibehalten, würde dies bedeuten, dass der sogenannte Acuerdo Marco, eine Rahmenvereinbarung zwischen Codelco, den Leiharbeitsfirmen und den Vertragsarbeitern, nicht erneuert werden würde. Diese Vereinbarung garantiert den externen Arbeitern noch bis Ende 2016 gewisse Arbeitsstandards.
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