Zuckerberg spendet 45 Mrd. Dollar für eine „bessere Welt“
Ein Kommentar von Hanno Wisiak
99 Prozent seiner Aktien will Mark Zuckerberg, Gründer und Chef von Facebook, wohltätigen Zwecken zukommen lassen. 45.000.000.000 Dollar sind das – in Worten 45 Milliarden.
„Wie alle Eltern wollen wir, dass Du in einer besseren Welt aufwächst, als es unsere heute ist“, schrieb er gemeinsam mit seiner Frau Priscilla Chan an ihre neugeborene Tochter Maxina.
„Großartig zu lesen, dass #Zuckerberg seine Aktien spenden will. Überlege grade nur, wieviel davon unserer Gesellschaft per Steuerumgehung gestohlen wurde? ;)“, twitterte daraufhin Max Schrems, der gerichtlich gegen den Social-Media-Dienst vorgeht wegen dessen Verstößen gegen Datenschutzregelungen oder der Kooperation mit der NSA. Dazu kommt, dass diese Wohltätigkeit auch noch steuerschonend wirkt. Ein Glück aber auch.
Die Welt, die Zuckerberg besser machen will, könnte schon eine bessere sein – wenn Konzerne Steuern zahlen würden, anstatt sie zu schonen und zu hinterziehen. Dann hinge es auch nicht von der Willkür der Milliardäre ab, wofür die Milliarden der Milliardäre verwendet werden. Es könnte demokratisch darüber entschieden werden.
Bedenklich und bezeichnend, dass Konzerne auf Steuerregelungen pfeifen, die in Staaten erkämpft und demokratisch beschlossen wurden, um soziale Maßnahmen finanzieren zu können.
Bedenklich und bezeichnend, dass Staaten sich das bieten lassen. (Ein Staat im Kapitalismus ist und bleibt eben ein Staat des Kapitals.)
Bedenklich und bezeichnend aber auch, dass die arbeitenden Menschen sich das vom Staat bieten lassen – sie haben nämlich kaum die Möglichkeit, die fiskalische Zeche zu prellen. Lohn- und Mehrwertsteuer können nicht hinterzogen werden.
Foto: flickr.com (pestoverde, Lizenz: CC BY 2.0)