Puertoricanischer Freiheitskämpfer Oscar López (74) darf nach 36 Jahren Gefängnis verlassen – Haftstrafe für Whistleblowerin Chelsea Manning herabgesetzt – Freilassung am 17. Mai 2017 – Peltier und Abu-Jamal warten weiter auf Gerechtigkeit
In den letzten Stunden seiner Amtszeit hat der scheidende US-Präsident Barack Obama die Haftstrafen von zwei prominenten politischen Gefangenen verkürzt. Wie die US-Regierung am Dienstag mitteilte sollen der 74-jährige puertoricanische Freiheitskämpfer Oscar López Rivera und die 29-jährige Whistleblowerin Chelsea Manning am 17. Mai 2017 das Gefängnis verlassen dürfen.
López Rivera, der 1981 wegen „Verschwörung zum Sturz der Regierung der USA in Puerto Rico“ und Mitgliedschaft in der Guerillaorganisation Bewaffnete Streitkräfte der Nationalen Befreiung (FALN) festgenommen und zu 55 Jahren Haft verurteilt worden war, ist einer der am längsten inhaftierten politischen Gefangenen in den USA.
Manning wurde im Mai 2010 unter dem Verdacht verhaftet, Videos und Dokumente kopiert und der Website WikiLeaks zugespielt zu haben. Nach eigenen Angaben wollte sie damit eine öffentliche Debatte über die Kriege in Afghanistan und im Irak anstoßen. Das verhängte Strafmaß betrug 35 Jahre Freiheitsstrafe.
Unterdessen warten weitere politische Gefangene auf Gerechtigkeit, darunter der seit 40 Jahren inhaftierte Aktivist des American Indian Movement, Leonard Peltier, und der seit 1981 in US-Haft befindliche afro-amerikanische US-Journalist Mumia Abu-Jamal .
Autor: Michael Wögerer
Quellen: APA (Wiener Zeitung); telesurtv.net
Foto: Vier politische US-Gefangene (caribflame.com); Titelbild: free chelsea manning (torbakhopper/flickr.com; Lizenz: CC BY-ND 2.0); Oscar Lopez Rivera (elnuevodia.com)