Schulen machen nicht nur Menschen, Schulen machen auch Lebensläufe – E. A. Rauter: Wie eine Meinung in einem Kopf entsteht
In der Schule werden Menschen gemacht. Den Vorgang des Menschenmachens nennt man Erziehung. Das Elternhaus, das Kino, das Fernsehen, das Theater, der Rundfunk, die Zeitungen, Bücher und Plakate sind Schule in weiterem Sinne. Alle Stellen, die Informationen vermitteln, sind Schulen.
Zum Machen von Dingen verwendet man Werkzeuge. Das Werkzeug, mit dem Menschen gemacht werden, ist die Information.
Soweit die Menschen nicht natürlichen Bedürfnissen, der Gewohnheit oder der Gewalt folgen, hängt ihr Handeln davon ab, was sie wissen. Auch Gewohnheiten entstehen zum Teil aus Informationen. Da die Handlungen eines Menschen den Ablauf seines Lebens steuern, bestimmen die Informationen, die er bekommt, wie er lebt. Die Schulen machen nicht nur Menschen, Schulen machen auch Lebensläufe.
Ernst Alexander Rauter (* 27. April 1929 in Klagenfurt; † 8. März 2006 in München) war ein österreichischer Schriftsteller und Sprachkritiker. Er galt als „Kultautor“ der 68er-Generation und arbeitete unter anderem als Kolumnist für die linke Zeitschrift konkret sowie als Ghostwriter für den Kabarettisten Wolfgang Neuss. Hermann Peter Piwitt bezeichnete ihn als einen „ganz Großen der deutschen Sprache“.
Redaktion: Sebastian Ludyga
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