Zwischen Russland und der Ukraine ist heute Donnerstag ein Streit ausgebrochen, ob sich russische Militärkolonnen in der Ostukraine befinden. Auch die OSZE-Vertreter aus beiden Ländern widersprechen sich.
„Es gibt keine russischen Militärkolonnen“, sagte der russische OSZE-Botschafter Andrej Kelin am Donnerstag in einem Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti nach einer Sondersitzung des ständigen OSZE-Rates.
„Unsere Partner interessierten sich (in der Sitzung) nicht für die humanitäre Situation im Südosten der Ukraine, sondern für irgendwelche erfundene Kolonnen von russischer Kampftechnik, die sich jetzt angeblich in Richtung Nowoasowsk bewegen. Davon hat der ukrainische OSZE-Vertreter gerade gesprochen. Niemand sonst verfügt über solche Angaben. Es gibt natürlich keine Militärkolonnen.“
Der ukrainische OSZE-Vertreter Igor Prokoptschuk teilte indessen Journalisten mit, dass die Behörden seines Landes „eine direkte Invasion russischer Truppen in östliche Regionen der Ukraine registriert“ hätten.
Dem widerspricht die Volkswehr der nicht anerkannten „Donezker Volksrepublik“. Laut DVR-Premierminister Alexander Sachartschenko reden die Führung in Kiew und Politiker im Westen immer wieder von einer russischen „Invasion“, um damit die „schweren Verluste der ukrainischen Truppen“ bei den Kämpfen mit der Volkswehr zu erklären.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am Donnerstag behauptet, dass eine russische Militär-Invasion in die Ukraine begonnen habe. Russland hat dies als falsch zurückgewiesen. Im aktuellen Bericht der OSZE-Spezialmission (Special Monitoring Mission), der kurz vor 16.00 Uhr mitteleuropäische Zeit ausgesendet wurde, ist jedenfalls keine Rede von russischen Militärkolonnen in der Ukraine.
Quelle: RIA Novosti
Aktueller OSZE-Bericht (englisch)
Foto: RIA Novosti/Gennadiy Dubovoy