Steuern und Ungleichheit im 21. Jahrhundert

Bekanntlich sind auf der Welt nur zwei Dinge sicher: der Tod und die Steuern. Sonntag ist Büchertag

Zum Buch www.besserewelt.at

Benjamin Franklins Bonmot scheint allerdings nicht für alle zu gelten. Multinationale Großkonzerne entwickeln immer ausgeklügeltere Methoden, um ihre Gewinne am Fiskus vorbeizuschleusen, Steuerparadiese unterbieten sich in der Konkurrenz um die Gelder Wohlhabender. In den USA müssen Milliardäre dank Trumps Reformen inzwischen weniger an den Staat abtreten als ihre Assistenten.

Die beiden Ökonomen Emmanuel Saez und Gabriel Zucman rekonstruieren, wie es zu dieser Ungerechtigkeit kommen konnte. Sie erklären Steuervermeidungsstrategien, zeigen auf, wie Steuerungerechtigkeit und Ungleichheit miteinander verbunden sind, und formulieren Vorschläge für gerechtere Abgabensysteme in einer globalisierten Welt. Wir müssen verhindern, so die renommierten Ungleichheitsforscher, dass eine Konzentration des Reichtums in den Händen weniger die demokratischen Entscheidungen vieler aushebelt.

 

Die Übersetzung ins Deutsche ist im Februar 2020 im Suhrkamp Verlag. Die englische Originalausgabe erschien 2919 unter dem Titel The Triumph of Injustice. How the Rich Dodge Taxes and How to Make Them Pay bei W.W. Norton & Company (New York).

Auszug aus dem Vorwort (übernommen aus der Leseprobe des Suhrkamp Verlag):

„Immer mehr Menschen sind der Ansicht, dass die Wirtschaft in den entwickelten Ländern nicht zum Wohle der Arbeiter- und teilweise ebenso wenig zu dem der Mittelschicht funktioniert. Diese Auffassung wird vermutlich nirgends so vehement vertreten, und das aus guten Gründen, wie in den Vereinigten Staaten, wo das Einkommen der Arbeiterschicht seit 1980 stagniert. Sie haben richtig gelesen: seit 1980 stagniert. Wo die Lebenserwartung fällt, wo die Ultrareichen weniger Steuern zahlen als Lehrer und einfache Angestellte und wo junge Erwachsene ihr Erwerbsleben mit enormen Schulden beginnen. Europa hat bisher noch keinen so gravierenden Anstieg der Ungleichheit erlebt wie die USA. Doch es wäre ein schwerer Fehler, mit dem Handeln zu warten, bis die Lage so dramatisch ist wie in den Vereinigten Staaten. Unmut über zunehmende ökonomische und geografische Ungleichheit ist in vielen Ländern der Europäischen Union längst sichtbar, man denke an den Brexit, die Gelbwestenbewegung in Frankreich oder den Aufstieg rechtsextremer Parteien in Ländern oder Regionen, wo sie noch vor ein paar Jahren eher ein Randphänomen waren, in Deutschland etwa oder in Spanien.“

 

Autorenbeschreibung

© Cayce Clifford

Emmanuel Saez, geboren 1972, ist Professor für Wirtschaftswissenschaften der University of California, Berkeley. Für seine Arbeiten zu Steuersystemen und Ungleichheit wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2014 mit dem Horst-Claus-Recktenwald-Preis für Nationalökonomie. 2018 gab er zusammen mit Facundo Alvaredo, Lucas Chancel, Thomas Piketty und Gabriel Zucman den World Inequality Report heraus.

 

 

 

© Gabriel Zucman

Gabriel Zucman, geboren 1986, ist Assistant Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of California, Berkeley. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2017 mit dem Excellence Award in Global Economic Affairs des Instituts für Weltwirtschaft. Im Suhrkamp Verlag erschien von ihm zuletzt: Steueroasen. Wo der Wohlstand der Nationen versteckt wird (2014).

 

 

Dieses Buch gibt es zu gewinnen!

Unsere Zeitung verlost gemeinsam mit dem ÖGB-Verlag aktuell 1 Exemplar des Buches „Der Triumph der Ungerechtigkeit“. Schreiben Sie einfach ein E-Mail mit dem Betreff „Sonntag ist Büchertag“ und Ihrer Anschrift an gewinnspiel@oegbverlag.at und mit etwas Glück finden Sie das Buch bald in Ihrem Postkasten.

Teilnahmeschluss ist der 13.06.2020. Der/Die glückliche GewinnerIn wird anschließend in der Kalenderwoche 25 vom ÖGB-Verlag per Mail verständigt.

 

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