Oskar Lafontaine galt für die Boulevard-Presse einst als „gefährlichster Mann Europas“. Sein Buch „Die Wut wächst“ hat auch in der Neuauflage des Nomen Verlags nichts an Aktualität verloren. – Sonntag ist Büchertag
Einer der scharfsinnigsten Vordenker der Linken greift in diesem Buch die Sehnsucht der Menschen nach Frieden, sozialer Gerechtigkeit und einer lebenswerten Umwelt auf. Oskar Lafontaine streitet gegen den globalen Marktfundamentalismus, der den Armen der Welt keine Perspektive lässt und die Reichen immer reicher macht, sowie gegen die rücksichtslose Politik der USA. Die Entwicklungen, vor denen er warnt – Entfesselung der Finanzmärkte, Privatisierungswahn, Militarisierung der deutschen Politik, neue Kriege und wachsende Verarmung als Ursache der Zunahme von Terrorismus und Flucht, sowie das Erstarken rechtspopulistischer Parteien – sind mittlerweile Realität.
Im Vorwort zur kürzlich erschienen Neuauflage seines zum Bestseller gewordenen politischen Manifestes schreibt Oskar Lafontaine daher: „Der Titel des im Jahre 2002 geschriebenen Buches ,Die Wut wächst – Politik braucht Prinzipien‘ war rückblickend nicht falsch gewählt.“ Das Gesetz des Marktes und das Recht des Stärkeren, so Lafontaine, können nicht die Maxime für unsere Zukunft sein – wir brauchen eine Politik für eine gerechtere Welt.
Oskar Lafontaine war 1998 Finanzminister der ersten Rot-Grünen deutschen Bundesregierung. Das britische Blatt „The Sun“ von Medienzar Rupert Murdoch titelte damals: „Der gefährlichste Mann Europas“. Am 11. März 1999 trat er wegen unüberbrückbarer politischer Differenzen mit Bundeskanzler Schröder zurück. 2005 verließ er die SPD und war von 2007 bis 2010 Vorsitzender der Partei DIE LINKE.
Oskar Lafontaine
DIE WUT WÄCHST
Politik braucht Prinzipien
Nomen Verlag
Klappenbroschur, 280 S., 19,90 Euro
Diese Buchvorstellung erschien zuerst bei unserem Kooperationspartner „die seiten – Zeitschrift des Vereins für kulturelle Information“, Nr. 3/Herbst 2016
Foto/Cover: weltbild.de ; Titelbild: youtube.com
Sonntag ist Büchertag
Bisher:
- „Kinder der Tage“ (Eduardo Galeano)
- „Familie Salzmann“ (Erich Hackl)
- „Deutsche Demokratische Rechnung. Eine Liebeserzählung“ (Dietmar Dath)
- Über Kurt Tucholsky
- „Lenin kam nur bis Lüdenscheid“ (Richard David Precht)
- „Der Aufstand des Gewissens“ (Jean Ziegler)
- „Superhenne Hanna“ (Felix Mitterer)
- „Die Diktatur des Kapitals“ (Hannes Hofbauer)
- „Die schützende Hand“ (Wolfgang Schorlau)
- „Hitler war kein Betriebsunfall“ (Emil Carlebach)
- „Heldenplatz“ (Thomas Bernhard)
- „Zwölfeläuten“ (Heinz R. Unger)
- „MARX“ – Graphic Novel (Corinne Maier, Anne Simon)
- „Gefährliche Bürger“ (Christoph Giesa und Liane Bednarz)
- „Ändere die Welt. Warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen“ (Jean Ziegler)
- „Der Implex. Sozialer Fortschritt: Geschichte und Idee“ (Dietmar Dath & Barbara Kirchner)
- Die Viertel der Reichen (Louis Aragon)
- „Wie Italien an die Räuber fiel“ (Gerhard Feldbauer)
- „berlin. bleierne stadt“ (Jason Lutes)
- „Das war Österreich“ (Robert Menasse)
- „Narr“ von Schilddorfer & Weiss
- „Fußball. Eine Kulturgeschichte“ (Klaus Zeyringer)
- „Reisen in das Land der Kriege“ (Kurt Köpruner)
- „The magic Pen – Der Zauberstift“ (Kathrin Steinbacher)
- „Rückkehr nach Reims“ (Didier Eribon)
- ISLAMISCHER STAAT & Co. (Werner Ruf)
- „Die Welt von gestern – Erinnerungen eines Europäers (Stefan Zweig)
- Freud und das Politische (Moshe Zuckermann)
- „LONDON. Unterwegs in einer umkämpften Metropole“ (Peter Stäuber)
- „Der Tote im Bunker“ (Martin Polack)
- „Antonia war schon mal da“ (Patrick Wirbeleit)
- „Hinter den Barrikaden – Eine Reise durch Nordkurdistan im Krieg“ (Lower Class Magazine)
- „Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht“ (Peter Nowak)